Trauer um Eisbär Knut
Mrz 20th, 2011 | By admin | Category: Für Anfänger und Fortgeschrittene, Nachrichten für KinderBlumen liegen vor dem Eingang. Kerzen brennen. Auf Schildern steht „Tschüss Knut“. Viele Menschen trauern um Knut, den weltbekannten Berliner Eisbären. Er starb am 19. März 2011 im Berliner Zoo.
Knut wurde nur vier Jahre alt. Das ist nicht alt für einen Eisbären. Die können in Zoos bis zu 30 Jahre alt werden. Als Knut am 5. Dezember 2006 im Berliner Zoo zur Welt kam, war das schon eine Sensation. Denn Knut war das erste Berliner Eisbärenbaby seit mehr 30 Jahren. Zum richtigen Star wurde der kleine Bär aber erst, weil ihn seine Mutter Tosca verstoßen hatte. Seine neue „Mama“ hieß Thomas Dörflein und war Tierpfleger. Er zog den Kleinen mit der Flasche groß. Und nach einigen Wochen konnten die Zoo-Besucher die beiden zweimal am Tag in der „Knut-Show“ bewundern: Hier tollte der Eisbärjunge mit Pfleger Thomas herum. Sie schwammen sogar zusammen im Wassergraben.
Knut wurde ein Star: Reporter aus der ganzen Welt berichteten von Knuddel-Knut. Es gab Knut-Klingeltöne fürs Handy, Plüsch-Knuts, Knut-Porzellan, Knut-Babykrabbeldecken, Knut als Christbaum-Anhänger oder Knut zum Naschen: als Schaumgummi-Eisbären. Schließlich bekam der Berliner Eisbär auch noch seine eigene Briefmarke. Und wie ein richtiger Star hatte er natürlich auch Fan-Clubs und Internet-Seiten. Zum Geburtstag wurde im Zoo immer eine Knut-Party geschmissen. Für das Geburtstagskind gab es dabei eine Eistorte mit eingefrorenen „Fisch-Kerzen“.
Nicht alle fanden den Rummel um den niedlichen Eisbären gut. Tierschützer erklärten immer wieder, dass Eisbären und andere Wildtiere nicht in Zoos gehören: Viel wichtiger ist es, die frei lebenden Tiere zu schützen. Außerdem können Wildtiere selbst in den besten Zoo-Gehegen nicht artgerecht leben, sagen die Tierschützer. Die Zoos sagen aber: Es ist wichtig, bedrohte Tierarten im Zoo zu züchten, damit diese nicht aussterben.
Den Knut-Fans auf der ganzen Welt ist dieser Streit im Moment wahrscheinlich ganz egal. Sie sind einfach nur traurig und fragen sich, warum der Eisbär so überraschend gestorben ist. Das soll jetzt untersucht werden.
Eva Stern | Foto: Sabine Geißler/Pixelio