Noch einmal Rabatz machen

Feb 12th, 2008 | By | Category: Für Anfänger und Fortgeschrittene, Nachrichten für Kinder

In der Faschingszeit ist fast alles erlaubt: Rabatz machen, Konfetti werfen, verkleidet durch die Straßen ziehen und Berliner verputzen bis man nicht mehr kann. Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt feiern Fasching, Karneval oder Fastnacht.
Karneval hat viel mit dem christlichen Fest Ostern zu tun. In den Wochen vor Ostern wird gefastet, also zum Beispiel kein Fleisch gegessen. Bevor diese Zeit des Verzichts beginnt, durften die Menschen schon im Mittelalter noch einmal richtig feiern. Der Name „Carnevale“ bedeutet „Fleisch, lebe wohl“ und der Begriff „Fastnacht“ erinnert an die Nacht vor dem Fastenbeginn.
Karneval ist genau das Gegenteil von Verzicht und Stille: Karneval ist bunt, laut und von allem ganz viel. Traditionell werden in der Faschingszeit oft fettige Sachen gegessen wie eben Berliner oder Krapfen. Auch die Sitte, sich zu verkleiden und in eine neue Rolle zu schlüpfen, ist uralt: Einmal im Jahr durften die Diener selbst Herrscher spielen und sich über ihre Herren oder Bischöfe lustig machen, ohne dafür bestraft zu werden.
Im 16. und 17. Jahrhundert brachten die Eroberer aus Spanien und Portugal die Karnevals-Tradition mit nach Südamerika und in die Karibik. Der Karneval in der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro ist heute weltberühmt. Und schon kleine Kinder schwingen beim Samba-Tanzen ihre Hüften. Dabei tragen sie auch so tolle Kostüme wie die großen Samba-Tänzer.
Gerade in Ländern, wo es wenig zu lachen gibt, ist Karneval eine gute Gelegenheit, einmal fröhlich zu sein. Zum Beispiel in Haiti: Das Land gehört zu den ärmsten Ländern. Vor einem Jahr wurde es auch noch von einem schweren Erdbeben verwüstet. Wie gut, dass die Kinder wenigstens zum Karneval richtig Spaß haben: Sie verkleiden sich, trinken Limo und essen ein Stückchen Kuchen. Die Kinder auf unseren Fotos leben in SOS-Kinderdörfern in Haiti und Brasilien. Sie haben ihre Mama und ihren Papa verloren. Jetzt leben sie mit SOS-Mamas und eigenen und neuen Geschwistern in den Kinderdörfern. Dort können sie spielen, zur Schule gehen, bekommen Essen, ein gemütliches Zuhause. Und sie feiern natürlich Fasching. (sev)

Eva Stern | Fotos: SOS-Kinderdörfer

erschienen in: Die Rheinpfalz

Tags: , , , , , ,

© Eva Stern